47. Harzer Tzscherper


Im traditionsreichen Glückauf-Saal begrüßte Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch am Freitagabend zum 47. Harzer Tzscherper eine beeindruckende Reihe hochrangiger Gäste. Mit ihrem Eröffnungsgruß setzte sie den Ton für einen Abend, der einmal mehr eindrucksvoll zeigte, welche Bedeutung der Tzscherper als fest verwurzelte Tradition für unsere Berg- und Universitätsstadt hat.

In unserer Berg- und Universitätsstadt ist vieles möglich. Schnee im April, Sonne im November, Erstsemester aus allen Teilen der Welt – wir nehmen es, wie es kommt. Doch ein Harzer Tzscherper, der festlich, herzerwärmend und zugleich ein wenig wehmütig daherkommt? Genau das hat den 47. Harzer Tzscherper am vergangenen Freitag so besonders gemacht.

Von der ersten Minute an gab es das volle Oberharzer Programm: Schneeatmosphäre wie aus dem Skiurlaub (laut Martin Ksink „St. Moritz, nur eben ohne Champagner und mit deutlich besserem Bier“), dazu hochrangige Gäste und ein Publikum, das textlich wie stimmlich bestens aufgelegt war und die traditionellen Lieder kraftvoll mitsang.

Mit einem überzeugenden „ZACK“ bewies TU-Präsidentin Dr. Sylvia Schattauer beim Fassanstich eindrucksvoll, dass sich wissenschaftliche Arbeit und bemerkenswerte Schlagkraft hervorragend verbinden lassen. Der erste Schlag saß – Punktlandung. Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch kommentierte augenzwinkernd: „Besser als manche Männer vor ihr.“

Ein weiterer Höhepunkt folgte mit dem Grußwort von Sven Krüger – langjähriger Bürgermeister der Partnerstadt Freiberg und frischgewählter Landrat. Er erinnerte an die enge Verbundenheit beider Bergstädte, die zusammengehörten „wie Schlägel und Eisen“. Und ja – treffender kann man es kaum formulieren.

Ehrengast Grant Hendrik Tonne, Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, bekannte sich offen zu seinem niedersächsisch nüchternen Naturell. Dass ausgerechnet er beim Tzscherper eine humorvolle Rede halten sollte, sei „echter Harzer Humor“. Doch er schlug sich großartig – vielleicht nicht zuletzt dank eines Tipps aus Hannover: "Zunächst ein kühles Bier".

Wie Minister Tonne schmunzelnd zugab, hatte er diesen Rat bereits dreimal umgesetzt.

Für wissenschaftlich-kabarettistische Glanzmomente sorgte anschließend der gebürtige Clausthal-Zellerfelder Johannes Hinrich von Borstel – Sanitäter, Bestsellerautor und vielfach als „unterhaltsamster Mediziner Deutschlands“ bezeichnet. Er erklärte dem Publikum auf charmante Weise, wie man Leben rettet, was das Herz alles leistet und wie Kammerflimmern aussehen würde, wenn es ein Tanz wäre.

Schlauer waren alle danach bestimmt – und Tränen gelacht wurde ebenfalls reichlich.

Der Bergschulchor, musikalisch begleitet von Martin Ksink, verlieh dem Abend mit traditionellen Bergmannsliedern die bewährte bergmännische Stimmung, die seit Jahrzehnten fester Bestandteil dieses besonderen Festes ist.

Und schließlich der Moment, der diesen Tzscherper zu einem einmaligen machte: Es war der letzte Tzscherper unserer Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch.

Ein Hauch Wehmut lag in der Luft, begleitet von langem Applaus und großer Anerkennung. Denn – wie Minister Tonne treffend sagte – „wenn Petra ruft, dann kommt man und tanzt da an“.

Glück Auf!