Clausthal-Zellerfeld. Die Robert-Koch-Schule darf sich jetzt dauerhaft Partnerschule des Leistungssports nennen. Bisher hatte das Gymnasium dieses Zertifikat auf15 Jahre befristet inne. Schulleiterin Jutta Reusing bekam nun vom Niedersächsischen Kultusministerium die Nachricht, das die so genannte Rezertifizierung erfolgreich war.
Kooperation mit Landesfachverband
Im Frühjahr hatte sie das Verfahren zusammen mit dem Niedersächsischen Skiverband (NSV) angestoßen, auch weiterhin eine Partnerschule des Leistungssports zu sein. Eine von vielen Voraussetzungen war die Kooperation mit einem Landesfachverband.
Für NSV-Präsident Walter Lampe stand die Unterzeichnung einer neuerlichen Kooperationsvereinbarung außer Frage. Seit Jahren liefert die Zusammenarbeit zwischen der RKS und dem Skiinternat regelmäßig Nachwuchs-Biathleten, die bis in die internationale Spitze vordringen.
Vorgaben übererfüllt
Fünf Kaderathleten muss das Skiinternat, das der NSV in den Räumen der Akademie des Sports betreibt, vorweisen. „Wir haben neun volle Internatsplätze besetzt und drei bis vier Teilzeitplätze“, macht Internatsleiterin Stephanie Stoischek deutlich, dass dieses Ziel mehr als erreicht wird.
Lampe nennt die Voraussetzungen im Oberharz perfekt. Natürlich könne man das Zusammenspiel aus RKS und Internat nicht mit den CJD Christophorusschulen in Berchtesgaden vergleichen, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Eliteschule des Sports geführt werden. „Aber das wollen wir auch nicht“, sagt der NSV-Präsident. In Clausthal-Zellerfeld sei das Konzept ideal und es werde professionell gearbeitet, lobt er die kurzen Wege, die übersichtlichen Strukturen und das gute Zusammenspiel aller Beteiligten.
Während in Berchtesgaden das Schuljahr komplett der Sportsaison untergeordnet wird, sieht es an der RKS etwas anders aus. „Wir haben das Selbstverständnis, dass Schule vorgeht“, sagt Jutta Reusing. Doch in der Praxis würden die Wettkampftermine so früh vorliegen, dass sich Klausuren darauf problemlos abstimmen lassen.
Kein Selbstläufer
Mit dieser Philosophie können Stephanie Stoischek und Walter Lampe sehr gut leben. Schließlich müssten die Kaderathleten nach ihrer Karriere auf eine gute schulische Ausbildung zurückgreifen können.
Wobei der NSV-Präsident betont, dass das Erfolgsmodell kein Selbstläufer ist. Der Verband müsse sich stets darum bemühen, die nötigen Geldmittel einzuwerben und genügend Kaderathleten hervorzubringen. Dafür steht nun weiterhin die Partnerschule zur Seite. Offiziell überreicht Kultusminister Grant Hendrik Tonne das Zertifikat am 26. November in Hannover.
Artikel erschienen in der Ausgabe der Goslarschen Zeitung vom 23.10.2019